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Die Geschichte von „Annâweech“

Eigentlich fängt die Geschichte damit an, daß sich eine Coverband auflösen wollte .....
Von 1979 bis 1995 spielte die „Freetime Schwoofband“ Tanz- und Unterhaltungsmusik auf „Feschtlich“, zum Fasching oder halt zum Schwoofen in der Besetzung:
Boudsch (Peter Botsch) – Gitarre, Gesang,  Frett (Rolf Schneider) – Schlagzeug,
Gassi (Volker Gässler
) – Keybord, Claus Rumm – Bass, Molle (Frank Winkler) – Gesang, Gitarre

Weil Claus auswandern wollte und wir auch „langsam ins Alter“ kamen, beschlossen wir die Band aufzulösen. Wir dachten daran als Krönung eine CD zu produzieren – nur was sollte da drauf? – Einfach nachgespielte Titel aufnehmen? Nein, wirklich nicht. Wir beschlossen die englischen Musikstücke aus unserem Repertoire mit Texten in Hohenlohisch aufzunehmen. Aus Summertime wurde „Summêrzeit“, aus Proud Mary „Räder mieâßâ rollâ“ und aus Johnny be good wurde „Annegret uffschdeh‘.....Kaffee machâ“. Mit einem 8-Spur Cassettenrecorder  klappte das relativ gut und schnell hatten wir genügend Titel für unsere CD „un sunscht?“ aufgenommen. Diese CD wurde im Sommer 1995 bei unserem letzten Auftrit zum Stadtfest in Künzelsau vorgestellt. Das Album kam gut an und wir wurden sogar ins Radio eingeladen. Und genau dort, beim SDR im Studio wurde Annâweech geboren. „Annâweech“, nun ja, wir machten eben trotzdem weiter. In rascher Folge entstanden, aus dem Hohenloher Leben gegriffen, noch mehr Mundartstücke. Wir waren in dieser Zeit noch ein echter „Geheimtipp“ und spielten in kleinen Lokalitäten vor ca.  80 – 100 Zuhörern. Es sprach sich schnell herum, dass wir etwas Neues machten. Mit dem Album `s isch Zeit, welches 1997 erschien, machen wir auch die Musik zu unseren Texten selbst. Schon bald wurde es in den Clubs und Musikkneipen zu eng und auf den „Feschtlich“ waren wir selbst darüber erstaunt, wie viele Menschen uns zuhörten. Mittlerweile gibt es in Hohenlohe nur noch wenige Hallen, in denen wir nicht gespielt haben. Ob auf dem Weindorf in Öhringen, auf den Künzelsauer und Bad Mergentheimer Stadtfesten auf dem Saumarktfest in Crailsheim, dem Haller Frühling auf dem Marktplatz oder dem Backofenfest in Wackershofen – „Annâweech“ wurde langsam bekannt. Mit dem dritten Album  „Mach nôôre“ (1999) und dem darin enthaltenen „Hohenloher Land“ wurden wir wohl vollends zu den „Mundart-Volksmusikanten“  Hohenlohes. Seit 2000 haben wir mit unserem Freund Harry Weber wieder einen richtigen Bassisten bei uns. In diesem Jahr erschien auch unser Liederbuch „Annâweech fers Laacherfeier“. Seit 2001 gibt`s die erste und bisher einzige Hohenloher Weihnachts CD-„Halt` ei“. Im Jahr 2002 entstand das Video „Guck nou“. Höchste Zeit dafür! „solang mêr uns noch ouguggâ kou“. Ein schönes Zeitdokument mit wunderschönen alten und neuen Aufnahmen von Hohenlohe und der Band. Gefilmt von Dieter Gräter und natürlich mit der Musik von „Annâweech“. Der Film wurde mittlerweile an Hohenloher in der ganzen Welt verschickt! Im März 2004 erschien das Album „Lausbuâwâ“ – jetzt mit modernster Aufnahmetechnik wie immer im eigenen „Sixtâbercheles-Studio“ eingespielt. Schließlich wagten wir uns an ein Hörspiel mit Musik, Landmusical, oder wie man es sonst noch nennen will. Ein Konzeptalbum genannt Oggdowêrtee, mit witzigen Dialogen und den passenden brandneuen Musikstücken, das im Jahr 2007 präsentiert wurde. Auf zwei Silberlingen entstand eine fast monumentale hohenlohische Tragikkomödie, die Hochwasser und Tourismus, Liebe, Leid und Leidenschaft, Wirtschaft und Wein mit allerhand menschlichen Eigenarten aufs Korn nimmt. Dann noch ein Kraftakt: Im Jahr 2011 haben wir ein Doppel-Album mit insgesamt 34 Liedern fertiggestellt. „Môr sott“ ist ein buntes Kaleidoskop des Hohenloher Lebensgefühls, mit musikalischen Experimenten, wie wir sie bisher noch nicht gewagt hatten. 
Zum 20-jährigen ANNÂWEECH-Jubiläum stellten wir 2015 die CD "
Gebôrdsdich" mit großem Booklet mit den bekanntesten Liedern der vergangenen 20 Jahre zusammen. Darauf war auch ein Teil unseres ersten Radio-Interviews, der Geburtsstunde, zu hören. Jeder Konzertbesucher bekam 2015 diese CD von uns geschenkt. In diesem Jahr spielten wir einen Querschnitt unserer Lieder im Verlauf der Jahre. Im Rahmen einer Jubiläumsfeier wurde im Oktober 2015 dann auch noch unser Album „Noune“ mit 15 neuen Titeln der Öffentlichkeit vorgestellt. Wir feierten ein großes Fest in der Scheuer des „Rössle“ in Veinau mit Freunden, Helfern, Fans, Prominenz und Presse. Selbst in der „Stuttgarter Zeitung“ erschien darüber ein langer Artikel.

Nun Ja, Lorbeeren sind nicht dazu da um sich darauf auszuruhen. Lorbeerblätter nimmt man zum Würzen. Wir hatten gut zu tun in den nächsten 4 Jahren, so dass Boudsch und Molle kaum Zeit hatten neue Lieder zu schreiben. annâweech, 2018 erschien nicht nur das Album „Hilde“. Mit diesem Werk wurde gleichzeitig ein Traum wahr. Annâweech auf Vinyl, eine LP. Dieses Mal illustriert von dem bekannten Künstler Timo Würz.  Man kann sich nicht vorstellen was das für Musiker bedeutet. Neben den vielen Auftritten in dieser Zeit hatten wir sogar die Ehre 2019    in Moskau spielen zu dürfen. Welch ein Erlebnis vor internationalem Publikum in der Deutschen Botschaft bei einem Empfang für „ Astro Alex“ auftreten zu dürfen. Unvergesslich! Gleichzeitig erschien auch die Maxi Single „Mister cool“ zu Ehren unseres Freundes Alex. Endlich, zur silbernen Hochzeit von Annâweech, dem 25jährigen Jubiläum, sollte ein neues Album entstehen. Wir sind damit fertig geworden und Boudsch hat bis zum letzten Ton mitgespielt. Leider erlebte er die Veröffentlichung von „Landei“ im November 2020 nicht mehr. Dieser Schicksalsschlag hat uns alle auf die Bretter geschickt. Wir haben nicht nur unseren Gitarristen und Liederschreiber verloren, sondern einen lieben Freund mit dem wir 40 Jahre die Hohenloher Bühnen belebt und beseelt hatten. Man könnte Bücher schreiben, was wir alles zusammen erlebt haben.

Und jetzt – aufhören?.....weitermachen? …...etwas ganz anderes machen?  Unsere Trauer hat uns die Entscheidungsfindung nicht leicht gemacht. Jedoch, wir hätten den Namen Annâweech  nicht verdient, wenn wir uns nicht wieder aufgerafft hätten. Die Frage war: Boudsch ersetzen? ‚Auf keinen Fall! Nicht jeder ist ersetzbar und er schon gar nicht. Etwas Neues, etwas anderes und doch der Annâweech Seele treu bleiben. Wie soll das gehen? Die Lösung heißt Sandra. „Die passt gut zu uns“ und kennt Annâweech in- und auswendig, ist sie doch schon fast von Beginn an ein Fan. Wir haben gefragt - sie hat ja gesagt und erfrischt seit 2022 uns und unser Publikum mit Ihrer ungezwungenen, lustigen Art. Molle hat ein Lied für sie geschrieben. „Kumm ruff“! Das ist auch der Titel des Albums mit Sandra, welches im Jahr 2023 erschien.

„Ich hab mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.“ Dies die Ansage von Frett Ende 2023. „Ich muss Euch schweren Herzens verlassen, denn mein Ohren machen mir größte Schwierigkeiten“. Nicht schonwieder! Nun ja, „mir sann halt doch nimme die jingschdâ!“ Auch dieser Abschied war nicht leicht, nur diesmal war‘s etwas einfacher, da wir mit Michl, unserem langjährigen Ersatz Schlagzeuger den Spielbetrieb sofort wieder aufnehmen konnten. Und auch der Michl passt prima zu uns und scheint mit uns alten „Kerlich“ Spaß zu haben.

Das Erscheinungsbild hat sich geändert, aber die Lieder sind dieselben geblieben. Singt mit uns!

Inzwischen haben wir auf insgesamt zehn Alben über 160 eigene Lieder veröffentlicht. Das sind zusammen  genommen über 9 Stunden Musik! Mal sehen, was uns noch alles einfällt....
Unser Life-Programm kommt unserem Empfinden nach noch immer gut an – und das bereits  im 30sten Jahr! Immer wieder schön sind unsere „open air“-Konzerte. ( Wenn’s net rächêrt! ) Aber auch bei den beinahe immer ausverkauften Indoor Konzerten  werden wir von unseren Besuchern immer wieder von einer Welle der Sympathie getragen. Das beeindruckt uns jedes Mal aufs Neue und wir sind  sehr, sehr dankbar dafür. Wenn unsere Gäste mehr mit nachhause nehmen als eine eingerissene Eintrittskarte, haben wir unseren Zweck erfüllt.

Bedanken möchten wir uns bei  allen die uns helfen – sei es als Veranstalter, den Hausmeistern, den Küchenteams, der Firma Photo und Mediendesign Prill in Kupferzell, Linus Weber vom Tonstudio Tomato-music und natürlich bei unserem Merchandising-Team Ingrid, Hue und Uwe!

Zu guter Letzt: Danke auch unseren lieben Ehefrauen, die das Ganze schon so lange ertragen,  uns ermutigen und uns permanent den Rücken stärken.

ANNÂWEECH im Jahr 2024

... s´gäht weider .... 


Molle

Gassi
Freetime Schwoofband
_______
Unvergessliche Erinner-
ungen an eine
wunderbare Zeit
mit Bassist
Claus "Runaway"
Rumm.

Claus Rumm

Frett

Boudsch
 
 
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Stand:  04.12.2024_2